Das Jahr ist vorbei, der Freiwilligendienst wirkt noch nach. Wenige Wochen nach dem Dienst ist Clarisse wieder in Deutschland und wird hier eine Ausbildung beginnen. Ursprünglich kommt sie aus Madagaskar und hatte sich aufgrund der Partnerschaft mit dem deutschen Verein Santatra für einen Freiwilligendienst beworben. Diesen hat sie im Heilpädagogischen Zentrum in Warburg absolviert.
„Am Anfang war alles ein bisschen schwierig. Ich war in der Gruppe der internationalen Freiwilligen die einzige mit Französisch bzw. Madagassisch als Muttersprache. Außerdem kam ich etwas später als die anderen an, weil es Probleme mit dem Visum gab“, erzählt Clarisse. Die deutsche Sprache hat sie allerdings sehr schnell gelernt und absolvierte noch während des Freiwilligendienstes ihre B1 Prüfung. Beim Deutschlernen hat ihr auch ihre Gastmutter sehr geholfen. Genau wie die anderen internationalen Freiwilligen, lebte Clarisse bei einer Gastfamilie nahe ihrer Einsatzstelle. Auch hier gab es typische Herausforderungen, die gemeistert werden mussten. Dazu gehörte vor allem das Essen und das Wetter. Am Abend nur Brot und nicht warm zu essen, war eine große Umstellung für die Afrikanerin. Zudem hat sie noch nie so viele Kartoffeln gegessen wie in ihrem Jahr in Deutschland. Die Ankunft im Herbst führte dazu, dass sie zuerst das deutsche Oktober- und Novemberwetter kennenlernte und es als sehr regnerisch und kalt in Erinnerung hat.
„Meine Motivation nach Deutschland zu kommen, war es, eine neue Kultur und Sprache zu lernen und eigene Erfahrungen zu sammeln. Ich wollte im Ausland leben und nicht nur zu Besuch sein“, so Clarisse. Dafür eignet sich ein einjähriger Freiwilligendienst. Dabei war sie zum ersten Mal von ihrer Familie getrennt, mit der sie in Madagaskar eigentlich zusammenwohnt. „Der Freiwilligendienst war eine sehr wichtige Erfahrung für mich. Dabei habe ich mich immer besonders auf die Seminare gefreut“, sagt Clarisse. Die Seminare werden vom mundus Eine Welt e. V. bzw. vom Bafza durchgeführt und helfen den Freiwilligen dabei, in Deutschland anzukommen, sich auszutauschen und die Erfahrungen zu verarbeiten. Sie finden regelmäßig im Laufe des 12-monatigen Dienstes an unterschiedlichen Orten statt. So haben die Freiwilligen z.B. auch die Möglichkeit, die Hauptstadt Berlin während des Zwischenseminars kennenzulernen. Der Zusammenhalt in der Gruppe der internationalen mundus-Freiwilligen wurde dadurch weiter gestärkt. Noch heute haben sie untereinander Kontakt. Der Freiwilligendienst in Deutschland – eine Erfahrung für´s Leben!